Deutschland-Tours

 

Abschied von der Gemeinde, der Schweiz und des Europäischen Kontinentes. Die Abfahrt mit dem Frachtschiff in Hamburg nähert sich rasant und wir erwarten die genauen Daten, wann wir wo stehen müssen.

 

Das Wetter besserte sich zusehends und über die Autobahn kamen wir in die geschäftige, interessante und turbulente Stadt Düsseldorf. Der Stellplatz ist am Ufer des Rheins schön gelegen und unzählige Frachter, beladen mit Oel, Gas, Kohle und verschiedenen Kontainern gleiten schwerelos und ruhig an uns vorbei. Oberhalb des Platzes war es dann umso unruhiger. Wir schlenderten durch die lebhafte Altstadt und bestaunten die liebevoll gestalteten Marktstände. Da gibt es Kartoffelstände mit vielerlei Sorten, einladende Gaststätten, Spelunken und Kneipen. Die modernen Geschäfte mit ihren tollen Angeboten waren schon verlockend, aber wir haben ja sowieso keinen Platz mehr in unserer „Cajita“.

Weiter machten wir uns auf den Weg zu Marian und Jan in Holland. Da bekamen wir noch letzte Reisetipps, z.B. was man wo unbedingt essen muss etc. Ha, ha! Es war wieder einmal schön mit Euch.

Kurzweilige Fahrt über die stark befahrene Landstrasse. Wunderschöne Gegenden mit schmucken roten, kleineren und grossen Backsteinhäuser aller Art. Dann fuhren wir zu der Dollard-Bucht in ein gepflegtes Fischerdorf. Wir stellten fest, dass wir nicht die einzigen Senioren sind die das gute Reisewetter noch geniessen wollten. Auch begegneten wir vielen Hunden, manchmal 2 bis sogar 4 Stück. Die einten haben sogar ein „Korbwägeli“ für sie dabei..... .

Mit einer kleinen Fähre setzten wir über die Ems nach Emden. Die hatte gerade für einige Velofahrer und uns Platz. Dann zog uns der Campener Leuchtturm, er ist der höchste deutsche Leuchtturm, magisch an. Er wurde 1889 erbaut, ist 65,3 m hoch und hat 320 Treppenstufen die wir natürlich besteigen mussten.

In Pilsum bogen wir zum Meer ab und standen am Ostfriesischen Wattenmeer hinter den Deichen. Wir stehen und fahren eigentlich immer etwas unter der Meereshöhe, denn die Menschen gewannen dem Meer, mehr und mehr Land ab und mussten deshalb stabile Deiche bauen. Dies ergab riesige Felder für die Landwirtschaft. Oftmals wurden diese Deiche überschwemmt und alles wurde wieder mit Meerwasser überschwemmt. Viele Menschen und Tiere starben in dieser Zeit. Es war und ist ein hartes Leben das die Friesen prägt.

In Greetsiel kamen wir gerade richtig zu einem Shanty-Ständchen am Hafen.

Die Fischer haben alle ihre Boote herausgeputzt, sich gefällig hingestellt und die Krabbennetze frisch gesäubert aufgehängt und der ganze Ort war mit Blumen geschmückt. Die Touris freute das natürlich und so kamen auch die schmucken Restaurants nicht zu kurz.

Im Niedersächsischen Wattenmeer ging Fredy sogar noch einmal zum Schwimmen. Brrrrrr, es war schon etwas frisch.... Als wir so rumspazierten, ruft uns einer zu: Das sind ja die Schweizer!  So eine Freude, denn wir trafen die Leute wieder, bei denen wir erste Hilfe am Auto geleistet hatten. Das wurde am Abend nochmals ausgiebig „beschwatzt“.

In Wilhelmshaven standen wir an der Schleuseninsel wie 2010 mit unseren Camperfreunden. Weil das Wetter so schön war, blieben wir nochmals einen Tag. Dann mussten wir allerdings weg, weil am Wochenende ein grosses Seglerfest stattfand.

Ueber Bremerhaven nach Glückstadt kommend überquerten wir die Elbe. Auf dieser werden wir dann mit unserem Frachtschiff von Hamburg aus in die Nordsee auslaufen. Schlussendlich wollten wir noch einmal an den Nord-Ostsee-Kanal. So durchfuhren wir die tiefste Stelle (-11m) von Deutschland und standen dann vis à vis des Lotsenhauses. Hier fahren die richtig grossen Schiffe durch. Ich denke so 120 m lang sind die schon. Eine Augenweide ist das. Schade, dass es regnete.

In Hamburg standen wir auf dem schön gelegenen, ruhigen Wohnmobilhafen Bunthaus. Ganz in der Nähe der Stadt zwischen zwei Flussarmen der Elbe. Mit dem Bus fuhren wir in die Stadt und besichtigten den imposanten Hafen, die bunte, lebhafte, schillernde Reeperbahn und das Eisenbahnmuseum, etc. Schön war es, dass wir uns hier noch mit unseren Camperfreunden Christine und Frank trafen.

Jetzt wollen wir uns nochmals von allen Freunden, Bekannten und Verwandten verabschieden, die wir nicht mehr getroffen haben. Sagen hebets guet und uf wiederluege!

Am Dienstag 10.00 Uhr müssen wir bei der Reederei stehen und auf die nächsten Anweisungen warten. Die „Grande Brasil“ ist auf gutem Kurs und wir werden heute oder morgen auslaufen. Schiff ahoi!