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Jacqueline und Fredi Rupp

24. – 30. Sept.  Grenze Iran – Kerman

 

In Ashgabat fuhren wir früh los damit wir rechtzeitig aus dem Arbeitsverkehr kamen. Beim ersten Checkpoint, den wir laut Reiseleiter locker passieren könnten, verweilten wir 1,5 Stunden. Passkontrolle und Mobilkontrolle. Die Ausreise von Turkmenistan passierten wir zügig. Hoppela, da ist auch gleich die iranische Grenze und schnell wurde das Kopftuch montiert. Hier war die Einreise gut verlaufen. Das Ausfüllen des Carnets de Passage dauerte etwas, da alles von Hand eingeschrieben wurde. Dafür entfielen alle zusätzlichen Kosten und die Wagenkontrolle verlief ohne Probleme. Ja, dafür hatten wir ja am Abend vorher alle Bestände verputzt. Hicks.

Endlich dürfen wir wieder überall frei herumfahren und alles, ausser Militäranlagen, besichtigen. Das geniessen wir ganz besonders.

Für uns Frauen kommt jetzt eine schwierige ungewohnte Zeit. Wir tragen jetzt lange Hosen, Blusen oder Kleider und Kopftücher. Was für eine verrückte Sache, denn es sind hier immerhin 30 – 44° warme Temperaturen. Ja ihr lieben Männer. Das wäre ein Land für euch. Fast alle Frauen sind mit dem schwarzen Tschador verhüllt, der etwa aus 4,5 m Stoff besteht. Die Männer kleiden sich mit Kurzarmhemden und hellen Stoffen…. . Im Restaurant bestellt der Mann für die Frau und im Laden geht auch der Mann einkaufen. Das kam mir schon komisch vor. Da wirst du einfach stehen gelassen. Ich wünsche diesen Frauen und auch dem Land in dieser Hinsicht etwas mehr Freiheit. Einige Frauen erzählten uns auch, dass sie sich zu Hause anders kleiden. Nur wenn sie ausserhalb ihrer Wohnung sind ziehen sie den Tschador an. Also halten wir uns an die Kleiderordnung und üben fleissig im Kopftuch binden.

Der Iran liegt im Mittleren Osten und ist von der Türkei, dem Irak, Pakistan, Afghanistan, Turkmenistan, Aserbaidschan und Armenien umgeben. Im Norden wird er vom Kaspischen Meer und im Süden vom Persischen Golf begrenzt. Seinen längsten Grenzabschnitt von etwa 1‘605 km hat es mit dem Irak und den kürzesten von 48 km mit Armenien. Die Strecke zwischen Tabriz im Norden und Chabahar am Persischen Golf beträgt 2‘500 km.

Mittlerweile ist es Herbst geworden und die wunderschöne Berglandschaft sieht braun und karg aus. Alles wurde geerntet und die Tiere der Nomaden knabbern noch an den letzten Halmen auf den Feldern.  Auf 1‘340 m reift noch einmal Mais und die Tomatenernte ist im vollen Gange. Die Siedlungen und Dörfer sind alle aus Lehmziegeln gebaut. Auch da wird wieder vieles bewässert.

Wir erreichten Mashhad und der Verkehr nahm stetig zu. Auch sind viele Töfffahrer rasant unterwegs. Hier wird wieder gehandelt, gewerkelt und gebastelt. Viele Häuser sind im Containerstil gebaut. Unten ist die Werkstatt oder ein Laden und darüber wohnen die Leute. Es liegt wieder alles durcheinander. Ausserhalb der Städte haben sie grosse Hühnerfarmen, Landwirtschafts- sowie Industriebetriebe, Gemüse- und Früchteverarbeitungsfabriken.

In Mashhad standen wir auf einem Zeltplatz, der mit vielen Bäumen und kleinen Nischen für die Zelte angelegt war. Die Leute legen einen Teppich auf den Boden, essen, trinken und schlafen da.

Mashhad mit etwa 3 Mio. Einwohnern ist die zweitgrösste Stadt Irans und liegt auf 980 m Höhe. Besichtigung des Dichterdenkmals Abul Qasim Ferdowsi. Er schrieb über 30 Jahre lang an der „Shahname“ (Königsbuch), welches die Geschichte Irans von der Vorzeit bis zur islamischen Eroberung behandelt.

Besuch des Bazars und Kleidereinkauf. Ein richtiges Gewusel, aber alle hatten etwas Passendes gefunden.

Besichtigung des Imam-Reza-Heiligtums. Diese  Anlage nimmt im Zentrum Mashhads ein Areal von einem Kilometer Durchmesser ein. Für Schiiten ist dies der heiligste Ort Irans. Vom Eingang her bietet sich ein beeindruckendes Panorama. Die vergoldete Kuppel erhebt sich über dem Grab Imam Rezas, des 8. Imams. Im Jahre 817 wurde Imam Reza in Sanabad vermutlich vergiftet. Wir hüllten uns in die Tschador’s und besichtigten diese wunderschöne Anlage.

Wieder einmal brauchte unser Womi Diesel. Das Tanken ist eine sehr mühsame Prozedur. Aber heute wissen wir, wie wir uns anstellen müssen. Zuerst den Tankwart fragen ob er oder ein LKW-Fahrer eine Tankkarte hat und Diesel hergibt. Wenn ja, dann sofort bei der Ausfahrt hineinfahren und füllen lassen. Die Abrechnung geht dann über den Tankwart und den LKW-Fahrer. Die teilen sich dann den Zusatzverdienst. Auf jeden Fall ist der Diesel sehr billig, -.15 Rappen pro Liter.

Der gute Strassenzustand erstaunte uns immer wieder. Es wird viel und in guter Qualität gebaut. Das freut uns und unser Womi sehr, es schnurrt so richtig schön.

Wieder überquerten wir das Gebirge und sehen viele kleinere Oasendörfer, die wie bunte Flecken in der Landschaft leuchten. Es werden wieder Weinbeer-Trauben gezogen, die dann in luftigen Gebäuden getrocknet werden. Wir fuhren in die Wüste Dasht-e Kavir. Die besteht im Wesentlichen aus Salzsümpfen und Geröll, steinig und hart.  Registration bei einem Kontrollposten. Bei uns hatte es keinen Platz mehr in seinem Buch, so musste er unsere Daten auf einen losen Zettel schreiben. Das geht auch so. Auf der Wüstenhochebene sehen wir wieder Ruinen von Festungen und Moscheen. Alles ist am Zerfallen. Wir mussten tüchtig das Pedal drücken, denn mit 550 km war dies ein langer heisser Ritt nach Tabas.

Tabas ist im weiten Umkreis die grösste Oase und lag früher im Kreuzungspunkt der Karawanenwege zwischen Ost-, Nord- und Zentraliran. Im Jahre 1978 wurde es fast gänzlich von einem Erdbeben zerstört.

Leider konnten wir die schöne Flusswanderung nicht unternehmen, da wir Stunden auf das ok des Ministeriums zum Tanken warteten, und uns von der Reiseleitung die Pässe zur Registration weggenommen wurden. Nach 13.00 Uhr ging’s endlich weiter. Die Weite der Wüste Kavir ist beeindruckend. In diesem Abschnitt sahen wir ausgetrocknete Salzseen. Alles ist trocken und wir hatten 40°. Wir nähern uns wieder den Bergen, die uns seitlich auch begleiten. Verschiedene braune, rote, helle und dunkle Felsformationen begeistern uns.

Wunderschön sehen sie im Abendlicht aus. Fotostopp bei Robat-e Posht-e Badam, die „Karawanserei hinter dem Mandelbaum“. In der Nähe soll 1979 die Geisel-Befreiungsaktion der Amerikaner wegen eines Sandsturms gescheiter sein.

Unser Stellplatz in ChakChak war direkt vor dem Feuertempel. Unter dem Sternenhimmel und bei Kerzenschein genossen wir unser Nachtessen.

Die zarathustrische Pilgerstätte ChakChak liegt in der Wüste an einem Berghang, wo eine Quelle sich durch tropfende „Chack-Chak“-Geräusche bemerkbar macht. Der Legende nach fand Nikbanu, eine Tochter des letzten sassanidischen Königs Yazdgerd III. dort nach der arabischen Eroberung Zuflucht. Feuer ist im Zoroastrismus ein wichtiger Ritenbestandteil. Zoroastrismus geht zurück auf den Propheten Zarathustra, der fast ein Jahrtausend vor Christi gelebt haben soll. Sie leben nach den Regeln: nicht schlecht sprechen, denken und handeln. Ein Priester lebt bei diesem Tempel und bewacht das Feuer. Einmal für vier Tage im Juni feiern sie ein grosses Fest bei dem auch „Alkohol“ getrunken wird. Der Islam verdrängte diese Religion aber immer mehr.

Ueber eine gute Schotterpiste genossen wir die einsame Durchfahrt in diesem stillen weiten mit Bergen umringten Tal.

In Yazd angekommen unternahmen wir gleich eine Stadtbesichtigung. Besichtigung der sehr schönen und angenehm kühlenden Gartenanlage Bagh-e Dowlatabad. Die Gartenanlage gab Mohammed Taqi Khan Bafqi, der ab 1747 Gouverneur von Yazd war, um 1750 in Auftrag. Zu ihr gehören unterirdische Wasserkanäle, Grünanlagen mit Sträuchern, Bäumen, Blumen-beete, Wasserbassins, Wohngebäude, Stallungen und ein sechseckiger Pavillon mit einem 33 m hohen Windturm. Holzgitterfenster mit farbigem Glas schmücken die zentrale Halle. Hier befindet sich auch ein Wasserbecken, das die Luftzirkulation unterstützt. Die kühlende Funktion des Windturms ist gut wahrnehmbar. Eine geniale Einrichtung.

Besuch des zarathustrischen Feuertempels „Ateshkadeh“. Diese schöne Anlage wurde um 1940 von wohlhabenden Glaubensbrüdern aus Mumbay gestiftet.

Als letztes gingen wir noch zu den Schweigetürmen „Dakhmeha-ye Zartoshti“. Der zarathustrische Glaube schreibt vor, dass Erde, Feuer, Wasser und Luft rein gehalten werden müssen. Verstorbene wurden deshalb früher in diesen auf zwei Hügeln liegenden Türmen ausgesetzt, so dass die Geier nur noch die Knochen übrig liessen, die dann in Gruben in der Mitte der Turmplattformen gesammelt wurden. Seit Ende der 60er Jahre werden die Türme aus hygienischen Gründen nicht mehr benützt und die Toten stattdessen in abgedichteten Gräbern auf dem Friedhof beigesetzt.

Am Abend genossen wir eine traditionelle iranische sportlich-religiöse Veranstaltung namens „Surhane“. Es handelt sich hier um eine Art Gymnastik, welche von Musik und Koranzitaten, bzw. Gedichten begleitet wird. Das war eine sehr schweisstreibende Art Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer darzustellen. Liebe Seniorenturner ich habe gut aufgepasst und werde mein Programm damit erweitern.

Yazd ist eine sehr pulsierende Stadt und es wird hier viel Keramik hergestellt.

Auf 1‘420 m fuhren wir weiter Richtung Kerman durch die Wüste Kavir. Alles sieht steinhart aus. Die Lehm verkrustete Erde verhärtet sich mehr und mehr.

Bei der Karawanserei Zeyn-od Din überraschte uns das Team mit einem tollen Frühstück. Diese Karawanserei wurde von einer Studentenvereinigung mit viel Liebe und Finesse restauriert. Es ist die einzige runde Anlage und kann einen ganzen Car voller Leute verköstigen und übernachten lassen. Weg von der Autostrasse fuhren wir durch grosse Pistazienplantagen zu einem Salzsee. An einem Schattenplätzchen, wo gibt es den schon, machten wir Mittagspause. Schon steht der Bauer da und beobachtete uns. Fredy ging wie immer freundlich auf den Mann zu, gab ihm zur Begrüssung die Hand, schwatzte etwas auf Schweizerdeutsch und der Mann auf Fasi. Auf jeden Fall verstanden sie sich sofort. Es ist sein Pistazienfeld und er schenkte uns noch einige Zweige von den leckeren Nüssen. Ja, so sind die Menschen im Iran, sehr gastfreundlich und nicht aufdringlich. Es ist Erntezeit und viele Picup‘s waren mit Pistazien und Feldarbeitern beladen. Hier ist es richtig urig. Auch sind alle Frauen wieder tiefschwarz verhüllt. Aber schaut man sie an, lächeln sie einem herzlich zu und wann immer möglich möchten auch sie mit uns sprechen. Sie kichern wahrscheinlich über unsere Kleidung und staunen, dass wir mit einem Haus fahren, wo man wohnen kann. Es ist nur schade, dass wir sie nicht verstehen können.